Mein Lesejahr 2017
Hallo ihr Lieben,
bevor heute Abend (erneut) die Feierlichkeiten beginnen, wollte ich noch kurz mein Lesejahr Revue passieren lassen und euch meine Lesehighlights, sowie die Bücher, die mich am wenigsten Überzeugen konnten, vorstellen.
Ich habe in diesem Jahr insgesamt 37 Bücher gelesen (auf dem Bild fehlen 6 Bücher, die ich als E-Book gelesen habe). Witzigerweise habe ich alleine 27 davon gelesen, seit ich im Juni meinen Blog gestartet habe – die Bücherbloggerei wirkt sich also definitiv positiv auf mein Leseverhalten aus und spornt mich sehr an.
Zudem ist mir aufgefallen, dass ich in diesem Jahr wirklich sehr viele Bücher gelesen habe, die mir unglaublich gut gefallen haben und es war tatsächlich keins dabei welches ich abgebrochen habe und nur wenige, deren weitere Lektüre ich ersteinmal auf später verschoben habe. Dementsprechend schwierig war es dann für mich, meine Top 5 zu küren, weil es so viele wundervolle Bücher in diesem Jahr gab!
Ich habe nicht einfach nach meinem Rating geurteilt, da ich noch wichtiger finde, welche mir tatsächlich dauerhaft als tolle Bücher im Gedächtnis geblieben sind und ich ja außerdem nicht schon seit Anfang des Jahres alle Bücher rezensiere…
Um zur jeweiligen Rezension zu gelangen, bitte auf den Titel klicken!
Lesehighlights 2017
Die “Übergang-Trilogie” von Justin Cronin
Ein großartiges Epos. Anders lässt sich diese Trilogie einfach nicht beschreiben.
Ein Virus, der Menschen zu unsterblichen Vampir-Wesen macht, gelangt in die Hände des Militärs, das sich erhofft, dadurch menschliche Waffen erschaffen zu können, indem es das Virus in ein paar zum Tode verurteilte Schwerverbrecher injiziert. Das Ergebnis ist natürlich erschreckend. Außer den zwölf Verbrechern ist aber auch ein kleines Mädchen unter den Versuchsobjekten: Amy. Nach Ausbruch der Apokalypse, denn natürlich bleiben die Wesen nicht in ihren Käfigen, begleitet der Leser eine Gruppe überlebender und deren Nachfahren über mehrere Jahrhunderte hinweg. Immer mit dabei: Amy, das Mädchen von Nirgendwo, die kaum altert und scheinbar die einzige ist, die die Menschheit noch retten kann.
Jeder der drei Bände hat fast 1000 Seiten, doch das habe ich überhaupt nicht gemerkt. Ich habe diese Reihe verschlungen und kann sie jedem nur empfehlen! Es gibt eine spannende Story und tolle Charaktere, mit denen man einfach nur mitfiebern kann.
“To Kill A Mockingbird” von Harper Lee
Ein Klassiker, der seinen Namen verdient. Es geht um Gerechtigkeit, Rassismus und die Widersprüche der Erwachsenen, aus der Sicht eines kleinen Mädchens. Ein liebevoll geschriebener, sehr atmosphärischer Roman, den jeder gelesen haben sollte.
“The Girls” von Emma Cline
Dieser Roman hat mich vielleicht am meisten überrascht. Vor dem Hintergrund der Geschehnisse um die Manson-Sekte, spinnt die Autorin eine sehr atmosphärische, sehr nahegehende Coming of Age-Geschichte über die Grausamkeiten des Mädchenseins, in einer Welt in der junge Frauen glauben, wenn nicht beides, entweder besonders schön oder besonders klug sein müssen, um gesehen zu werden. Der Roman bietet tiefe Charaktere und das Gefühl direkt ans Lagerfeuer im Summer of ’69 katapultiert zu werden. Es ist ein feministischer Roman, der auch das Verhalten von Frauen untereinander und ihre Ansichten als Gefahr entlarvt.
“Die Geheime Geschichte” von Donna Tartt
Für mich mein absoluter Liebling des Jahres. Eine spannende Geschichte, facettenreiche Charaktere, eine unglaublich intensive Atmosphäre und die große Frage, wozu sind Menschen bereit, wenn sie nur genügend unter Druck gesetzt werden und wie gut kennen wir die Menschen in unserer Umgebung wirklich. Die Geheime Geschichte ist ein dickes Buch, mit ausschweifenden Beschreibungen, von denen jedoch keine überflüssig ist. Obwohl die Charaktere etwas getan haben, was sich nicht entschuldigen lässt, fieberte ich bis zur letzten Seite mit ihnen mit. Unbedingt lesen!
“Frankenstein” von Mary Shelley
Noch ein Klassiker, der seiner Bezeichnung alle Ehre macht. Obwohl es Anfang des 19. Jahrhunderts geschrieben wurde, hat es nicht an Bedeutung verloren. Vielleicht ist es sogar heute wichtiger denn je. Was darf die Wissenschaft und welcher Verantwortung muss sie sich bewusst sein? Das ist für mich eine zentrale Frage dieses Meisterwerks, das eigentlich nur eine Gruselgeschichte unter Freunden werden sollte.
Außerdem haben mir sehr gut gefallen:
“QualityLand” von Marc-Uwe Kling
Eine witzige und gleichzeitig unheimliche Dystopie im typischen Kling-Stil! Ein Muss für alle Känguru-Chroniken-Fans
“And then There Were None” von Agatha Christie
Ein spannender Klassiker der Queen of Mystery! Definitiv nicht mein letzter Agatha Christie Roman!
“Als der Teufel aus dem Badezimmer kam” von Sophie Divry
Ein witziges und unglaublich ehrliches Buch über die Tücken der Arbeitslosigkeit und des Arm-Seins. Nicht nur aufgrund seiner typographischer Spielereien etwas Besonderes!
“The Handmaid’s Tale” von Margaret Atwood
Eine bedrückende und erschreckende Dystopie, in der Frauen nur noch die Aufgabe besitzen, Kinder zu gebären.
“The Subtle Art Of Not Giving A F*ck” von Mark Manson
Ein etwas anderes Selbsthilfebuch des Bloggers Mark Manson. Witzig, ehrlich und unterhaltsam zu lesen!
Eher enttäuscht war ich von:
Ich bin wirklich schlecht darin, Bücher, die ich tatsächlich zuende gelesen habe, schlecht zu bewerten. Denn irgendetwas gab es ja doch an ihnen, warum ich sie dann weitergelesen habe. Wirklich einiges auszusetzen hatte ich aber an folgenden Büchern:
“Veronika beschließt zu sterben” von Paolo Coelho
Ich habe mir wirklich viel von diesem Roman erhofft. Psychische Erkrankungen sind ein schwieriges und wichtiges Thema und das Buch hat ja an sich eine tolle Aussage. Die stand mir aber die ganze Zeit zu sehr im Vordergrund. Alles was die Charaktere sagten und machten, sollte diese Aussage unterstreichen. Das machte sie für mich sehr unauthentisch und ich war am Ende einfach nur genervt davon. Hätte Veronika nicht ständig gesagt, dass sie jetzt merkt was das Leben doch zu bieten hat und dass man ein bisschen Verrücktsein zulassen muss um glücklich zu werden, sondern hätte sie es einfach getan, hätte man es als Leser auch verstanden. Ich hatte das Gefühl, der Autor versuchte einfach seine guten Ratschläge in eine Story zu verpacken. Was mir fehlte, waren die Emotionen….
Ich weiß, dass viele Paolo Coelho lieben und das kann ich auch irgendwie nachvollziehen. Ich mag scheinbar seinen Stil einfach nicht und werde es vorerst nach zwei Versuchen (Veronika beschließt zu sterben und Der Alchimist) dabei belassen.
Alleine für das Ende lohnt es sich dennoch das Buch zu lesen!
“No Country For Old Men” von Cormac McCarthy
Auf den Autor bin ich schon vor einigen Jahren, durch die Post-Apokalypse-Geschichte “The Road” aufmerksam geworden, welche ich bis heute zu meinen Lieblingen zähle. Dieses Jahr wollte ich dann endlich mal einen seiner Klassiker, dessen Verfilmung vor allem bekannt ist, lesen: No Country for Old Men.
Was soll ich sagen, ich habe mich wirklich durchgequält. McCarthys Stil, der mir in The Road sehr gut gefallen hat, machte mir hier das Lesen wirklich schwer und hat mich am Ende nur noch genervt. Die Story konnte mich nicht mitreißen und der eigentlich sehr interessante Charakter des Sherriffs, der an der sinnlosen Gewalt zerbricht, konnte daran nicht viel ändern.
Außer, dass ich im Film der Story besser folgen konnte, finde ich übrigens auch diesen etwas überbewertet…
Auch von diesem psychologischen Thriller habe ich mir, vielleicht auch getäuscht durch das wunderschöne Cover und den Klappentext, mehr erhofft. Die sehr flachen, stereotypen Charaktere verhindern meiner Meinung nach, dass der psychologische Aspekt richtig zur Geltung kommt.
Dennoch eine spannende Abenteuergeschichte!
Ebenso mehr erwartet (da es ja solche Klassiker sind) habe ich von:
“The Bell Jar” von Silvia Plath (dt.: Die Glasglocke)
Ja, das Buch ist bedrückend, ja es hat autobiographische Züge und die Zerrissenheit der Protagonistin wurde zum Sinnbild der Frauenbewegung in den 70er Jahren, aber ich fand es einfach sehr zäh zu lesen und es hat keinen wirklich bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.
“The Catcher in the Rye” von J.D. Salinger (dt. Der Fänger im Roggen)
Ähnlicher Fall. Ganz großer Klassiker, der mich nicht wirklich überzeugen konnte. Der jugendliche Protagonist Holden, regt sich über alles auf, das ihm verlogen oder aufgesetzt vorkommt – also fast alle Menschen in seiner Umgebung. Und zwar durch das ganze Buch…auf mich wirkte er dadurch wie ein meckerndes verzogenes Kind, das die Falschheit der Erwachsenen, als Legitimation nimmt, sein Leben nicht auf die Reihe bekommen zu müssen. Natürlich hat auch das seine eigene Aussage, denn auch er urteilt z.B. selbst oft oberflächlich etc., und ich bin definitiv nicht der Meinung, dass ein Charakter sympathisch sein muss, um “ein guter Charakter” zu sein, aber in diesem Fall hat er mich einfach genervt und mir den Zugang zur Geschichte und zur Aussage erschwert.
Hier nochmal alle Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe im Überblick:
– Catcher in The Rye – J.D. Salinger
– The Bell Jar – Sylvia Plath
– Those Girls – Chevy Stevens
– The Passage – Justin Cronin
– Fahrenheit 451 -Ray Bradbury
– Gebrauchsanweisung für Island – Kristof Magnusson
– Selfies – Jussi Adler-Olsen (eBook)
– Die Zwölf – Justin Cronin
– Die Spiegelstadt – Justin Cronin (e-Book)
– To Kill A Mockingbird – Harper Lee
– No Country For Old Men – Cormac McCarthy
– Ragdoll – Daniel Cole
– Perfect – Cecilia Ahern (eBook)
– The Girls – Emma Cline
– Die Geheime Geschichte – Donna Tartt
– Homeless – Levi Wiedemann
– Homless #2 Redrum – Levi Wiedemann
– Veronika Beschließt zu sterben – Paolo Coelho
– The Thousandth Floor – Katherine McGee (eBook)
– Best of Menschheitsgeschichte – Thore W. Masge (eBook)
– Als der Teufel aus dem Badezimmer kam – Sophie Divry
– Palast der Finsternis – Stefan Bachmann
– Die Goldene Legende – Nadeem Aslam
– Quality Land – Marc-Uwe Kling
– Totenweg – Romy Fölck
– Sog – Yrsa Sigurdardottir
– Good As Gone – Amy Gentry
– Die Geschichte der Bienen – Maja Lunde
– Targa – der Moment, bevor du stirbst – B.C. Schiller
– And then there were none – Agatha Christie
– Böses Kind – Martin Krist (eBook)
– Frankenstein -Mary Shelley
– Sumerland #1 – Johannes Ulbricht
– Sumerland#2 – Johannes Ulbricht
– The Handmaid’s Tale – Margaret Atwood
– Everland – Rebecca Hunt
– The Subtle Art Of Not Giving A F*ck- Mark Manson
Soviel zu meinem Lesejahr 2017…ich mache mich jetzt mal an meine Leseliste für 2018!
Was waren dieses Jahr eure Lesehighlight? Und welche Bücher haben euch gar nicht gefallen?
Ich wünsche euch einen guten Rutsch!
Eure Ricy
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