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[Rezension] “Keine Aufstiegsgeschichte – warum Armut psychisch krank macht” von Olivier David
Olivier David wächst in schwierigen Verhältnissen auf. Seine Kindheit und Jugend sind geprägt von Armut, Gewalt, Unsicherheit und Scham. Nach der Trennung der Eltern wachsen er und seine Schwester bei der Mutter auf, die psychisch labil und überfordert ist. Als Jugendlicher beginnt er zu kiffen und zu trinken, gerät in Schlägereien und weiß, nachdem er die Schule abgebrochen hat, nicht wirklich etwas mit seinem Leben anzufangen. Als er endlich ein Ziel hat, beginnt er dafür zu kämpfen. Aber die Vergangenheit hängt ihm nach. PTBS, ADHS, Depressionen und Panikattacken sind seinem “Aufstieg” immer wieder im Weg und so ist er gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen. Olivier Davids Buch liest sich, wie eine…
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[Rezension] “Grenzen machen uns frei” von Nedra Glover Tawwab
Ratgeber, müssen mich vom Thema her wirklich ganz stark ansprechen, damit ich zu ihnen greife.In diesem Fall, war das so und ich habe bereits vorher auf Instagram einige Empfehlungen zur englischen Ausgabe gelesen. “Grenzen setzen” – so ein Thema, das mich sehr häufig beschäftigt. Ich weiß, dass es mir schwer fällt Grenzen zu setzeen, nicht nur anderen, sondern auch mir selbst gegenüber. Daher habe ich große Erwartungen in dieses Buch gesetzt. Worum geht’s? Nedra Glover Tawwab ist Therapeutin und muss in Ihren Therapiesitzungen sehr oft feststellen, dass viele der Probleme ihrer PatientInnen daher kommen, dass sie keine klaren Grenzen setzen bzw. haben. Um Grenzen zu setzen, muss man natürlich erstmal…
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[Rezension] „Der Weg der Highlanderin“ von Eva Fellner
Enjas Geschichte geht weiter! Für alle, die Band 1 noch nicht kennen: Hier kommt ihr zu meiner Rezension zum ersten Band. In Band 1 „Die Highlanderin“ lernten man die junge Enja kennen, die in frühester Kindheit auf eine Schiffsreise mit unbekanntem Ziel von Island aus geschickt wird und, nachdem das Schiff verunglückte, von Menschenhändlern gerettet und in den Orient verschleppt wird. Dort machte sie vieles durch. Sie flieht aus einem Harem, lebt auf der Straße, lernt an der Seite eines Medicus die orientalische Heilkunst und wird zuletzt zur Assassinin ausgebildet. Durch die Zeitsprünge, die es bereits in Band 1 gibt, bekommt man zudem bereits Einblicke in das Leben, das Enja…
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[Rezension] “Quiet Girl – Geschichten einer Introvertierten” von Debbie Tung
Heute erscheint dieses wunderbare Comic Buch im Loewe Verlag! Wie sehr würde ich mir wünschen, es meinem 14-jährigen Ich in die Hand drücken zu können… In Quiet Girl – Geschichten einer Introvertierten begleiten wir Debbie durch ein paar Jahre ihres Lebens. Debbie ist eine junge Frau, die nicht sehr gerne unter Menschen geht und einen gemütlichen Abend auf der Couch, jeder Party vorziehen würde. Die Welt ist ihr oft zu laut, Small-Talk strengt sie an und neue Menschen kennenzulernen stresst sie. Lieber taucht sie bei einer Tasse Tee in ein gutes Buch ein und bleibt alleine zuhause. Doch die Uni, später der Job und das gesellschaftliche Leben verlangen Offenheit und…
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[Monatsrückblick] Lesemonat November 2021
Ich habe meinen Blog in den letzten Monaten wirklich stark vernachlässigt. “Aber das wird sich jetzt ändern. Ich habe mir vorgenommen, ab jetzt wieder regelmäßig etwas zu posten und auch schon ganz viele tolle Ideen!”, würde ich jetzt gerne sagen, wohlwissend, dass das nur leere Worte sind, denn es ist ja auch nicht so, als hätte ich in den letzten Monaten bewusst und beabsichtigt so wenig gepostet. Nein, das Jahr ist einfach nur an mir vorbeigerast, sodass ich meistens gar nicht gemerkt habe, wie viele Wochen schon wieder vergangen sind und, dass ich zum Beispiel das Buch, zu dem ich nach dem Lesen “in den nächsten Tagen” eine Rezension schreiben…
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[Rezension] “Die Highlanderin” von Eva Fellner
Historische Romane finden sich eher selten unter meinen Leseempfehlungen. Romane dieses Genres haben es wirklich nicht leicht bei mir, selten landen sie überhaupt auf meiner Leseliste. Aber alleine dieses düstere Cover und der Klappentext, der verrät, das die Reise der Protagonistin in Island (ich liebe Island!) startet, überzeugten mich davon, diesem Buch eine Chance zu geben. Gut so, wie sich herausstellte. Weshalb mir Die Highlanderin gefallen hat, könnt ihr hier lesen. Worum geht’s? 1289 macht sich ein Schiff von Island auf. Auf ihm die junge Enja, die keine Vorstellung davon hat, auf welche Reise sie hier geschickt wird. Das Schiff sinkt und Enja wird von Menschenhändlern aus dem Wasser gerettet…
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[Rezension] “Wild Card” von Claudia Sammer
Vor zwei Tagen jährte sich zum zwanzigsten Mal ein schreckliches Ereignis. 9/11 – ein Terroranschlag. Etwas bis dahin Unvorstellbares geschah.Jede*r hat die Bilder, die damals weltweit über die Fernsehbildschirme flimmerten, im Kopf. Die meisten, die damals schon lebten, wissen noch genau, wie sie davon erfuhren, was sie gerade taten, was sie dabei fühlten. Diese Fassungslosigkeit… „Wild Card“ nennt man ein solches Ereignis: selten und überraschend, mit massiven Auswirkungen.Und genau dieses Ereignis macht Claudia Sammer in ihrem Roman zum Ausgangspunkt.Während sich zwei Fremde, die an diesem Tag zufällig aufeinandertreffen, durch das im Schock erstarrte New York wandeln, wird in Österreich der kleine Totte geboren. Für die zwei Fremden wird dieses gemeinsame…
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[Rezension] “Die Skrupellosen” von Sadie Jones
Sadie Jones neuer Roman hat mich mit seinem Cover, Titel und Klappentext sofort angesprochen. Ich erwartete falsche Familienidylle und dunkle Geheimnisse und ein Ereignis, das das alles plötzlich aufliegen lässt. Habe ich das bekommen? Zum Inhalt Dan und Bea sind jung und führen eine noch frische und scheinbar glückliche Ehe. Während Bea als Psychologin erfolgreich ist, aber auch kein Traumgehalt verdient, schuftet Dan, der eigentlich Künstler ist, in einem Job als Immobilienmakler, den er hasst. Die beiden müssen für die Finanzierung ihrer kleinen Wohnung in London und einen dringend benötigten Urlaub jeden Penny umdrehen. Und das, obwohl Bea aus einer wohlhabenden Familie kommt. Sie weigert sich jedoch, das Geld ihrer…
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[Rezension] „Der Astronaut“ von Andy Weir
Seit Der Marsianer bin ich ein riesiger Fan von Andy Weir und habe mich so gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neuer Roman von ihm erscheint. Im Mai war es dann endlich soweit. Ähnlich wie seine zwei vorherigen Science-Fiction-Romane habe ich auch diesen hier verschlungen. „‘Heiliger Strohstack!‘, sage ich. Heiliger Strohsack? Ist das mein Standardspruch, wenn ich überrascht bin? […] Was bin ich eigentlich für ein Knallkopf?“ Der Astronaut, Andy Weir, S. 23 Worum geht’s? Ein Mann wacht allein in einem Raumschiff auf, der Rest der Crew ist tot und er kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an seinen Namen, was nicht unbedingt hilfreich ist, wenn der Roboter-Assistent…
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[Rezension] “Krötensex” von Franka Frei
Ha! Ich wette, auch dir ging es so wie mir. Du hast diesen Titel und das Cover gesehen und konntest einfach nicht weiterscrollen bzw. weitergehen, falls dir das Buch zum ersten Mal ganz analog in der Buchhandlung in die Quere gekommen ist. Selbst, wenn man nicht auf Anhieb denkt Wow, das muss ich lesen! Will man doch zumindest wissen, worum es in diesem Buch mit dem sonderbaren Cover und verrückten Titel geht. Oder? ODER? Deshalb will ich es dir auch nicht länger vorenthalten! Worum geht’s? Es geht um Frieda, Studentin, Anfang 20, die es versäumt hat beim Einschreiben an ihrer privaten Hochschule das Kleingedruckte zu lesen. Diese wirbt nämlich ganz…