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[Rezension] “Wie viele willst du töten” von Joanna Schaffhausen
Dieses Rezensionsexemplar kam überraschend und zufällig absolut passend inklusive einer Karte mit einem schlichten “Happy Birthday” darauf, in der Woche meines Geburtstags Anfang März bei mir an. Vielen Dank an dieser Stelle an den dtv Verlag! :DSo passend, dass es mir erstmal eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hat. Warum? Lest hier: Worum geht’s? Ellery Hathaway arbeitet als Polizistin in einem kleinen Ort in Massachusetts. Schwere Verbrechen und knifflige Kriminalfälle kommen da eher selten vor. Doch seit ein paar Jahren bekommt sie immer an ihrem Geburtstag eine anonyme Karte, auf der nur “Happy Birthday Ellery” steht, und kurz darauf verschwindet ein Mensch aus dem Ort. Obwohl sie immer wieder darauf…
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[Rezension] “Die Gewitterschwimmerin” – Franziska Hauser
Worum geht’s? Es geht um die Familie Hirsch. Großvater Friedrich Hirsch, jüdischstämmig, aber eigentlich Atheist, geboren Ende des 19. Jahrhunderts, kämpft im Ersten Weltkrieg und überlebt im Zweiten erst einige Monate Gefangenschaft im KZ, flüchtet dann nach England und baut später das Schulsystem der DDR mit auf. Sein Sohn Alfred flüchtet im zweiten Weltkrieg nach Frankreich, wo er im Widerstand gegen das Nazi-Regime kämpft und lebt später in der DDR, wo er als Schriftsteller bekannt wird. Alfreds Tochter Tamara wächst in der DDR auf und fühlt sich, obwohl sie durch die Kontakte und den Wohlstand ihrer Familie, äußerlich betrachtet, sehr privilegiert ist, stets gefangen und unglücklich im politischen System, im…
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Monatsrückblick März 2020 – gelesen-gesehen-gehört
Was für ein Monat. Während wir Anfang März noch alle mit unseren Alltagssorgen beschäftigt waren, ist die Welt wie wir sie kannten nun innerhalb weniger Wochen vollkommen aus den Fugen geraten und das Leben auf noch unbestimmte Zeit im Ausnahmezustand.Für mich zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres, weshalb ich da gerade besonders dran zu knabbern habe. Nach meiner Brustkrebserkrankung im letzten Jahr habe ich mir für 2020 alles Mögliche vorgenommen – nur nicht, schon wieder zuhause rumzusitzen. Aber ich bin gesund und will mich daher nicht beschweren!Eins ist klar: weltweite Katastrophen und Apokalypseszenarien habe ich dann doch lieber in der Fiktion! Kommen wir nun also zu dem, womit ich versucht…
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[Rezension] “Dubliner” von James Joyce
Dank der schönen Klassiker-Ausgaben der Manesse Bibliothek, komme ich immer wieder dazu, nochmal Klassiker zu lesen. Auch solche, auf die ich sonst vielleicht nie aufmerksam geworden wäre. Bei James Joyce Dubliner ist das natürlich etwas anderes. Dieses Werk stand schon länger auf meiner “Was ich mal lesen sollte”-Liste. Worum geht’s in “Dubliner”? Der Titel sagt schon alles. Es geht um Dubliner. Um niemand Besonderen, einfache Bürger der Stadt.Dubliner ist eine Sammlung von fünfzehn Storys, die jeweils das ungeschönte, alltägliche Leben im Dublin des beginnenden 20. Jahrhunderts zeigen. Die dargestellten Dubliner, sind Kinder, Männer und Frauen. Lügner, Säufer, Betrüger, Arbeitslose oder gelangweilte Angestellte und Träumer. Ein Motiv, das sich durch die…
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[Rezension] “Bildung – eine Anleitung” von Jan Roß
Als ich über dieses Buch gestolpert bin, hat alleine schon das Cover mein Interesse geweckt. Ich kann ehrlich gesagt nicht genau erklären, was ich mir genau von dem Buch versprochen hatte. Aber ich hatte nochmal Lust auf ein Sachbuch und dachte mir: “Bildung” ist doch ein spannendes und breit gefächertes Thema.Der Klappentext gibt meiner Meinung nach nicht viel her, um das Buch besser einordnen zu können. “Wie wird man ein gebildeter Mensch?” Steht dort zu Beginn die Frage, die dieses Buch dann wohl beantworten soll. Das Buch soll einen laut Klappentext auf eine Reise ins antike Griechenland, nach Rom, zu Shakespeare, Kant und Mozart zu Wissenschaftlern wie Darwin oder Revolutionären…
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Rückblick Januar und Februar 2020 – gelesen-gesehen-gehört
Das Jahr ist schon wieder zwei Monate alt und ich habe mindestens einen meiner Vorsätze schonmal wieder nicht eingehalten: mehr bloggen!Insbesondere hatte ich mir fest vorgenommen, hier wieder Monatsrückblicke zu veröffentlichen, in denen ich über die Bücher, Filme und Serien und die Musik schreibe, die ich so gelesen, gesehen und gehört habe. Da ich aber über den letzten Monatswechsel sehr beschäftigt war, bekommt ihr jetzt zwei in einem! Gelesen Insgesamt habe ich dieses Jahr bisher 12 Bücher komplett ausgelesen, womit ich eigentlich recht zufrieden bin. Es waren wirklich tolle Highlights, aber auch Bücher dabei, von denen ich mir mehr erhofft hatte. “Whisper Network” von Chandler BakerDieser Roman erscheint in Deutschland…
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[Rezension] “Frankissstein – eine Liebesgeschichte” von Jeanette Winterson
Da Frankenstein von Mary Shelley einer meiner liebsten Klassiker und Künstliche Intelligenz sowieso ein aktuelles und spannendes Thema ist, hatte ich eine hohe Erwartung in diesen Roman…leider wurden diese nicht wirklich erfüllt. Worum geht’s? Es gibt zwei Erzählstränge. Der erste beginnt im Jahr 1816, als Mary Shelley, während eines verregneten Sommers am Genfer See die Idee für ihren Roman Frankenstein kommt. Der zweite Handlungsstrang spielt in unserer heutigen Zeit. Hier verliebt sich der transgender Arzt Ry – früher Mary – Shelley in Victor Stein, der auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz forscht.Beide Erzählstränge wechseln sich immer wieder miteinander ab und werfen ähnliche Fragen auf: Was macht den Menschen aus, gibt…
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[Rezension] “Die Kakerlake” von Ian McEwan
Ian McEwans Polit-Satire Die Kakerlake könnte aktueller nicht sein. Sie wirkt wie eine spontane, verrückte Idee, die dem Autor im Angesicht des Brexit-Wahnsinns gekommen ist und einfach aufgeschrieben werden musste: kurz, bissig, skurril! Worum geht’s? McEwan dreht das Geschehen aus Franz Kafkas berühmter Erzählung “Die Verwandlung”, in der sich ein Mann in einen riesigen Käfer verwandelt, einfach um.Eine Kakerlake wacht im Körper eines Menschen auf und ist zunächst ähnlich angewidert von der ihrer neuen Gestalt, wie der Protagonist in Kafkas Erzählung es von seinem neuen Insektenkörper ist – da endet der Zusammenhang zwischen den beiden Geschichten aber auch schon. Dieser Mensch, in dessen Körper sie erwacht, ist niemand Geringeres als…
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[Rezension] “Die Farbe von Glas” von Caroline Lea
Wer noch ein Buch für die dunkle, kalte Jahreszeit sucht, der sollte jetzt unbedingt weiterlesen. Die Farbe von Glas ist ein solcher Roman. Perfekt, um sich mit einer heißen Tasse Tee auf dem Sofa einzukuscheln und sich von dieser Geschichte in das eisige und gnadenlose Island des 17. Jahrhunderts entführen zu lassen. Worum geht’s? Island 1686: Die junge Rósa lebt seit dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter in großer Armut. Als ihre Mutter krank wird und droht, den Winter nicht zu überleben, stimmt sie aus Verzweiflung zu, den reichen Händler Jón zu heiraten. Dafür wird er ihre Mutter mit ausreichend Essen und Heizmaterial versorgen. Rósa sieht keine andere Wahl…
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[Rezension] “Tagebuch meines Verschwindens” Camilla Grebe
Malin, eine junge Polizistin, wird zur Aufklärung eines Cold Cases in ihren Heimatort gerufen. Ormberg – ein trostloses, abgelegenes und verarmtes Dorf irgendwo in Schweden. Malin selbst hat damals die Leiche des kleinen Mädchens entdeckt. Noch bevor die Ermittlungen richtig in Gang kommen, wird jedoch genau an der Stelle eine Frauenleiche entdeckt. Hinzukommt, dass einer der Ermittler seit einigen Tagen verschwunden ist. Seine Partnerin wirde verwirrt und ohne Erinnerung an das Geschehene im Wald gefunden. Sie ist Profilerin und offenbar Zeugin eines Mordes geworden, doch sie kann sich an nichts erinnern. Die Einwohner Ormbergs halten sich bedeckt. Ein Mörder unter ihnen? Nicht möglich. Verbrechen werden dort am Liebsten sofort mit…