[Rezension] “Die Geschichte der schweigenden Frauen” von Bina Shah
Dieses Buch hatte mit seinem Klappentext sofort meine Aufmerksamkeit.Thematisch sollte es Ähnlichkeiten zu Margaret Atwoods Der Report der Magd haben, welches ich vor zwei Jahren geradezu verschlungen habe. Ich hatte somit hohe Erwartungen. Worum geht’s? Green City ist eine gigantische grüne Oase mitten in der Wüste irgendwo in Süd-West Asien, entstanden nach einem zerstörerischen Atomkrieg, dem sogenannten Ultimativen Krieg. In dieser abgeschlossenen Zivilisation hat sich eine neue Gesellschaftsordnung etabliert. Der Krieg und Krankheiten haben zu einem unausgewogenen Geschlechterverhältnis geführt. Es gibt deutlich weniger Frauen als Männer und somit auch zu wenig Kinder. Um die Bevölkerung wieder aufzubauen, werden die Frauen mit Medikamenten vollgepumt und gezwungen mehrere Männer zu ehelichen und…
[Rezension] “Die Unsterblichen” von Chloe Benjamin
Und mal wieder ein absoluter Cover-Kauf. Ist es nicht wunderschön? Und nach dem Lesen des Romans wurde mir auch noch die tiefere Bedeutung bewusst, aber dazu später mehr. Worum geht’s? Die Geschwister Simon, Klara, Daniel und Varya Gold langweilen sich im heißen Sommer 1969 in New York zu Tode. Als sie erfahren, dass eine Wahrsagerin in der Gegend sein soll, die einem das genaue Todesdatum vorhersagen kann, klingt das nach einer spannenden Abwechslung. Sie kratzen ihr ganzes Taschengeld zusammen, um sich von der geheimnisvollen Frau ihr Schicksal vorhersagen zu lassen. Sie ahnen noch nicht, wie sehr diese Prophezeihungen ihr Leben beeinflussen werden.Simon geht nach San Francisco, um seine Liebe endlich…
[Rezension] “Dschungel” von Friedemann Karig
Ja, ich gebe es zu. Bei diesem Roman hat mich mal wieder das Cover überzeugt. Düster, exotisch, geheimnisvoll… Und der Klappentext passte zu dieser Einschätzung. Konnte mich der Inhalt genauso überzeugen? Worum geht’s? Felix ist verschwunden. Irgendwo in Kambodscha. Obwohl sein bester Freund immer schon eine besondere Vorliebe für Extremsituationen und impulsive Aktionen hatte, ist der Erzähler der Überzeugung, dass dieses Mal irgendetwas nicht stimmt. Sich so lange nicht zu melden, passt nicht einmal zu Felix. Da auch die Behörden nicht weiterhelfen können, reist der Erzähler ihm nach, folgt seinen Spuren über Traumstrände, einsame Inseln und tief in den Dschungel. Dabei setzt er nicht nur seinen neuen Job, sondern sogar…
[Rezension] “Scharnow” von Bela B Felsenheimer
Bela B hat ein Buch geschrieben?! Und schon der Klappentext stand einem durchschnittlichen Ärzte-Song an Skurrilität in nichts nach. Ich war sehr gespannt, was dieser Musiker wohl als Romandebüt ablegen würde….und frage mich noch jetzt: Was genau habe ich da gelesen? Klappentext In Scharnow, einem Dorf nördlich von Berlin, ist der Hund begraben. Scheinbar. Tatsächlich wird hier gerade die Welt gewendet: Schützen liegen auf der Lauer, um die Agenten einer Universalmacht zu vernichten, mordlustige Bücher richten blutige Verheerung an, und mittendrin hat ein Pakt der Glücklichen plötzlich kein Bier mehr. Wenn sich dann ein syrischer Praktikant für ein Mangamädchen stark macht, ist auch die Liebe nicht weit. Meine Meinung Scharnow…
[Rezension] “Die Träumenden” von Karen Thompson Walker
Selten hat mich ein Klappentext so schnell davon überzeugt, ein Buch unbedingt lesen zu müssen. Eine mysteriöse Krankheit? Eine Kleinstadt im Ausnahmezustand? Eine Vielzahl an Figuren, die alle ganz unterschiedlich mit dieser Katastrophe umgehen? Das klang für mich nach genau der Art von Endzeitgeschichte, die ich so spannend finde… Worum geht’s? Man taucht direkt in die Geschehnisse ein. Kara ist Studentin an einem College der Kleinstadt Santa Lora, Kalifornien. Nach einer Party ist sie plötzlich unglaublich müde. Sie legt sich zum Schlafen hin und wacht nicht mehr auf. Die Ärzte rätseln über die Ursachen, können aber zunächst keine Erklärung finden. Dann fällt eine weitere Studentin in den mysteriösen Schlaf, der…
[Rezension] “Der Winter unseres Missvergnügens” von John Steinbeck
Nachdem mir “Of Mice and Men” letztes Jahr bereits so gut gefallen hat, habe ich mir vorgenommen, weitere Werke von John Steinbeck zu lesen. Da sein eher weniger bekannter letzter Roman Der Winter unseres Missvergnügens neu, in einer schönen Ausgabe der Manesse-Bibliothek erschienen ist, habe ich dies als Anlass genommen, mich endlich einem weiteren Werk des Literaturnobelpreisträgers zu widmen.
[Rezension] “NSA – Nationales Sicherheits-Amt” von Andreas Eschbach
“NSA” – ein Roman, dessen Thema kaum unheimlicher sein könnte. Andreas Eschbach beschwört eine alternative Geschichte herauf: Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon die heutigen technischen Mittel, Computer, Handys und das Internet gegeben hätte?
[Rezension] “Walkaway” – Cory Doctorow
Da Walkaway auf dem Klappentext als “die große Utopie des 21. Jahrhunderts” angekündigt wird, hatte ich entsprechend hohe Erwartungen an diesen dicken Wälzer. Ich liebe es, über mögliche zukünftige Gesellschaftsformen nachzudenken und nachdem ich im November “Utopia” von Thomas Morus, die erste Utopie der Neuzeit, gelesen hatte, war ich nun sehr gespannt, wie Doctorow sich unsere Zukunft und eine “bessere Gesellschaft” ausgemalt hat.
[Rezension] “Das weiße Schloss” von Christian Dittloff
Von Christian Dittloffs Debütroman Das weiße Schloss habe ich auf Instagram erfahren, obwohl ich sagen muss das es dort definitiv nicht so präsent und gehyped ist wie manch andere Bücher. Ich hoffe, das ändert sich noch, denn dieses Buch hat es verdient! Als ich dann den Klappentext gelesen habe, wusste ich sofort, dass ich es lesen muss.
[Rezension] Die Vergessenen von Ellen Sandberg
Dieses Buch ist keine leichte Kost und dennoch spannend und mitreißend. Es regt zum Nachdenken und zur Selbstreflexion an: Wie würde ich in einer solchen Situation handeln? Das fragt man sich immer wieder. Doch dieses Thema, welches im ganzen Grauen, das das dritte Reich mit sich brachte und vor allem in der heutigen Diskussion, meist eher eine untergeordnete Rolle spielt, über welches viel zu selten gesprochen wird, ist hier in einem spannenden Roman verpackt, der es einem kaum möglich macht, ihn zwischendurch mal aus der Hand zu legen und mit der Frage nach Gerechtigkeit, nicht selten ein wütendes Gefühl im Bauch hinterlässt.